Auf dieser Seite soll es um die Herstellung von hochwertigen Platinen für dem privaten Gebrauch gehen. Aber auch komerziell ist das Verfahren anwendbar, weil es eine sehr gute Qualität hat.
Das beschriebene Verfahren gliedert sich ganz allgemein in die folgenden Arbeitsschritte:
Der erste Schritt ist die Herstellung einer Folie. Sie muß exakt 1:1 dem gewünschten Leiterbild entsprechen. Dabei ist der zukünftige Leiterzug schwarz und alle freien Stellen transparent. Wichtig ist, daß die schwarzen Flächen wirklich dicht sind. Zur Probe kann man die Folie gegen Licht halten. Ist sie gut, dann sieht man absolut kein Licht durch.
Ich stelle diese Folien her, indem ich auf InkJet Folien mit einen Tintenstrahldrucker ( Epson Stylus Color 740) drucke. Dabei habe ich höchste Auflösung und höchste Farbdeckung eingestellt . Dabei drucke ich direkt aus dem Leiterplattenprogramm Eagle - Cadsoft. Das Programm gibt es als Demo, die durchaus ausreicht um eigene kleine Platinen zu erstellen (nur die Größe ist auf 10x8cm eingeschränkt). Hat man im Internet ein Layout gefunden, so muß man das mit einem geigneten Programm auf die exate Größe ausdrucken. Manschmal ist angegeben, mit wieviel dpi man drucken muß, um einen exakten Ausdruck zu erhalten. Ein paar Probedrucke auf normales Papier helfen den richtigen Maßstab zu finden. Ein Tip: mehrbeinige ICs lassen gut erkennen ob alle Lötaugen im richtigem Raster sind wenn ein IC an das Druckbild gehalten wird.
Bei einem Epson Stylus Color 740 führen folgende Einstellungen zu einem guten Ergebnis: Photo Paper, Superfein (1440 dpi) Microweave: Ein, Schnell: Aus (d.h. druckt nur wenn der Druckkopf von rechts nach links fährt, die Tinte kann länger androcknen). Bei diesen Einstellungen werden mehrere dünne Schichten gedruckt, es entsteht ein scharfes, lichtdichtes Abbild.
Die Tinte sollte auf keinen Fall auf der Platine liegen, also immer die andere Seite bedrucken, da sonst die Tinte an der Platine klebt (evtl. Bild spiegeln). Man sieht in den CAD Programmen von oben auf die Leiterplatte. Also muß für die Unterseite gespiegelt und für die Oberseite ungespiegelt gedruckt werden. Bevor die Folie zwischen die Glasplatten kommt sollte sie trocknen. Jeder Dreck auf der Leiterplatte ist später als Punkt übrig, weil dort nicht belichtet wurde.
Will man eine zweiseitige Paltine machen, so muß auf zwei Seiten noch ein paar cm mehr Folie da sein, als wie die Paltine breit ist. Denn dort werden die zwei Folien dann miteinander durch zwei streifen doppelseitiges Klebeband zusammengeklebt. Wichtig ist jetzt, daß die bedruckten Seiten aussen sind! Beim übereinanderkleben ist darauf zu achten dass die Folie exakt übereinanderliegt.
Zum Belichten benötigt man zumindest eine UV Lampe, besser ist ein Belichtungskasten. Hier ist ein Bild von dem Kasten den ich habe. darin sind insgesamt 6 UV Röhren, wie sie in Gesichtsbräunern auch verwandt werden. Die Glasplatten sind etwa A4 groß. Damit die Folie oben wie unten exakt auf der Platine liegt, muß etwas gemacht werden, das die Platten parallel liegen. Ich lege einfach kurze Platinenstreifen an den vier Ecken dazwischen.
Eine Schale wir als Behälter des Entwicklers benötigt. Darin befindet sich die Lösung von einem gestrichenen Meßlöffel Entwickler und einem Liter Wasser. Mit handwarmen Wasser geht das ganze schneller, mit einem weichen Pinsel kann der gelöste Lack weggespült werden. Vorsicht: jeder dünne Kratzer - und das geht schnell - wird beim ätzen zu einer Unterbrechung des Leiterzuges. Nach etwa 30 s löst sich das Bild langsam ab.
Ätzen kann man indem man die belichtete Platine in die Säure legt (Plastikschüssel). Aber das dauert recht lang. Besser, d.h. schneller geht es wenn die Platine bewegt wird oder ein Schaumätzer verwandt wird. Zusätzlich kann geheizt werden was den Ätzvorgang beschleunigt. Ganz wichtig: Unbedingt Kunststoffbehälter für die Säure nutzten, da Metalle mehr oder weniger Stark angegriffen werden. Edelstahl ist ebenfalls resistent. Die Bilder zeigen mein Ätzgerät, ein ISEL Gerät.